Donnerstag, 28. April 2011

Canyonlands National Park (Island in the Sky - District)

Nachdem wir gestern (Mittwoch) am Campingplatz in Moab dann doch noch irgendwie in der Früh Netz gekriegt haben, das war echt ein Theater dort, sind wir gegen Mittag aufgebrochen und weitergefahren in den Canyonlands Nationalpark, diesmal in den 2. Distrikt, den Island-in-the-Sky-District. Die Fahrt dahin war sehr unkompliziert und nach ca. 35 Meilen geschafft. Unser erstes Ziel war es, einen Schafplatz für die Nacht zu sichern, was wir im Horsethief Campground erfolgreich geschafft haben. Ist ja immer gar nicht so leicht, in den Parks was zu bekommen, das war auch hier so. Im Park war alles schon Monate vorher reserviert, so haben wir den Platz kurz vor dem Eingang genommen, der mindestens genauso toll war. Wir hatten einen sehr exponierten Stellplatz mit Blick über die weite Felslandschaft und das für 12 USD.
Nach der Platzsuche haben wir als Nächstes den Dead Horse Point State Park angesteuert. Dieser Zweig des Parks ist ein State Park und kostet extra 10 USD Eintritt. Wir haben zuerst überlegt, ob wir für das bisschen an Weg, was es darin zu fahren gibt, extra zahlen sollen, aber wir haben es dann doch gemacht und ich muss sagen, es hat sich mehr als rentiert. Der Blick vom Dead Horse Point ist unglaublich!!! Das fanden wir noch besser als den Grand Canyon. Ein riesiges Gebiet unter uns (wir befanden uns auf einer Insel im Himmel, sehr treffend!) war bis das Auge reicht mit Canyons auf verschiedenen Ebenen durchzogen und zeigte ganz viele Farben. Die Weite dort ist absolut unglaublich und war der beste Ausblick, den wir jemals vor uns hatten. Zum Glück hat auch noch das Wetter mitgespielt und der blaue Himmel machte es noch besser.
Der Name des Gebiets ist auf die Nutzung im 19. Jahrhundert zurückzuführen, als Cowboys und Pferdediebe das vorstehende Hochplateau mit den an allen Seiten steil abfallenden Kanten als natürliche Koppel benutzten. Das Hochplateau ist mit der restlichen Hochebene nur über einen schmalen Bergrücken verbunden, der an der engsten Stelle 27 m breit ist. Diese Stelle wurde mit Ästen und Gestrüpp versperrt, so dass die Pferde eingeschlossen waren. Anschließend wurden die Pferde, die zur Zucht aussortiert wurden, mitgenommen. Für die zurückgelassenen Pferde endete die Gefangennahme teilweise tödlich, weil es auf der beschränkten kargen Fläche kaum geeignete Nahrung, keine natürlichen Wasserquellen und Schattenplätze gab. Sie verdursteten, während 600 m unter ihnen der Colorado vorbei floss.
Als wir am Aussichtspunkt angekommen waren, spielte dort, auf einem Fels sitzend, ein ca. 16jähriges Mädel wunderschön auf ihrer Gitarre und sang dazu. Es waren kaum Leute da und wir konnten die Situation sehr lange geniessen. Ein unglaubliches Erlebnis. Dazu dieser Blick, Wahnsinn. 
Wir haben dort noch eine schöne Wanderung an der Klippe entlang gemacht, um die Aussicht so weit wie möglich mitzunehmen. Was um die Ecke dort zu sehen war, dass in der Ferne zwei riesige grellblaue Becken waren, von denen wir annahmen, dass sie der Salzgewinnung dienen. Die Farbe der beiden Seen war so unwirklich wie schön. Im Hintergrund bildeten die schneebedeckten La Sal Mountains einen krönenden Abschluss. Ein absolutes Highlight dieser Ausblick und damit jeden Cent wert. 


Heute haben wir dann den zweiten Teil des Island-in-the-Sky Distrikts erobert. Auch dort war wieder schnell sichtbar, warum der District diesen Namen trägt. Man fühlt sich wirklich wie auf einer Insel in den Wolken, solch tolle Ausblicke bieten sich einem dort. 
Der Grand View Point war unsere erste Station und auch dort haben wir eine Wanderung an der Klippe entlang (ca. 2 Meilen einfach) gemacht, bis die Insel im Himmel an ihrem Endzipfel angelangt war. Unterwegs hatten wir jede Menge Gelegenheit auf tolle Bilder und Flo hat seine neue 3D Kamera gleich eingeweiht. Auch hier war der Blick über die Coloradoschluchten noch einmal ein anderer und unglaublich schön. Als wir am Ende auf einem Felszipfel ganz oben saßen, haben wir echt gedacht, mehr an Schönheit kann es einfach nirgendwo mehr geben. Egal, was der Park sonst noch zu bieten hat, die Aussichten hier sind das absolute Highlight. Leo hat den Trip in der Kraxe sogar bis hoch auf den höchsten Punkt mitgemacht und wir waren nur noch glücklich. 
Anschliessend haben wir noch den Upheaval Dome angesehen und dort noch eine kleine Wanderung gemacht. Das ist ein Krater mitten im District, der sehr fraglichen Urspungs ist. So rätselt die Wissenschaft, ob hier ein Vulkan, ein Meteorit oder Salz im Untergrund der Urheber für dieses riesige Loch im Boden ist, das in der Mitte weiss gefärbt ist. 
Unsere letzte Station war der Mesa Arch, ein Felsbogen an solch exponierter Stelle, dass man durch ihn hindurch die La Sal Mountains, die Coloradoschluchten und viele Felsnadeln erkennen konnte. Ich habe zuerst gedacht, was soll da an Arch noch kommen, doch der war wirklich nochmal sehr sehr schön und einmalig. 


Nach all diesen Eindrücken waren wir uns einig, das reicht uns für diesen Distrikt, toller kann es hier nicht mehr werden und sind abends um 20 Uhr noch weitergefahren Richtung Westen. So haben wir nach guten 3 Stunden Hanksville erreicht. Ein Ort mit einer Tanke, einem Hotel und einem Campground mitten im Nichts. Dort haben wir dann noch Wäsche gewaschen und uns noch einmal mit dem Internet ausgiebig beschäftigt. Leider hatten wir nämlich gestern festgestellt, dass unsere normale Cannon Kamera auf der Linse einen riesigen Kratzer hat, so dass die Bilder stark beeinträchtigt werden. Diesen hatten wir uns kurz vorher eingefangen, auch wenn wir nicht wissen, wie genau. Wahrscheinlich weil ich die Kappe noch nicht zu hatte, als ich ihn abgelegt hatte. Demnach muss nun schnell Ersatz her und wir haben bei Amazon den Nachfolger bestellt, den wir nun nach langem Überlegen an den KOA Campground nach Cannonville schicken lassen. Da hat es viel Recherche von Flo und Planung gebraucht, wo wir wann sein können. So was mögen wir ja normalerweise gar nicht:) Aber nun ist alles im Rollen und es fühlt sich gut an. 


Anschliessend haben wir uns in den Camper gesetzt und unser nächstes Ziel angesteuert, den Capital Reef National Park. Wir haben grob überschlagen, dort 2 Tage zu bleiben, weil er eher klein aussieht, mal sehen, ob das wirklich so ist! Wir wissen ja nie, was auf uns zukommt, so lassen wir uns einfach überraschen. 

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