Mittwoch, 13. April 2011

Lake Powell, wir kommen

Gestern morgen sind wir nach einer ruhigen Nacht weitergefahren. Wir sagten dem Grand Canyon "Bye, bye" und sind weiter Richtung Lake Powell gefahren. Leo ist gleich eingeschlafen und obwohl wir noch "gedumpt" und unterwegs noch Benzin und Gas nachgetankt haben, hat er bis zum Ende durchgehalten, 4 Stunden am Stück, Wahnsinn. Die Strecke bis zum Lake war atemberaubend und die beste, die wir bisher gemacht haben. Die Landschaft entlang des Colorado ist unglaublich toll. Viele bunte, vor allem rote Felsen und nichts als Wüste und Weite. Wir konnten uns an den vielen tollen Felsformationen gar nicht statt sehen, die da immer wieder aus dem Nichts auftauchten.

 Nach guten 150 Meilen erreichten wir kurz vor Page, das am Lake Powell liegt, die berühmte "Horseshoe Bent". An der Stelle macht der Colorado im Canyon, der nun weit nicht mehr so tief ist, wie am Grand Canyon, eine Schleife, die aussieht wie ein Hufeisen. Diese Schleife ist im Tal komplett grün bewachsen, während außenherum und oben karge Felslandschaft herrscht. Wir sind den Kilometer vom Parkplatz aus hingelaufen und von oben hatte man einen atemberaubenden Blick auf dieses Naturschauspiel. Man musste aber ganz schön aufpassen, dass man nicht runterfällt, den Geländer gab es hier keines. Wir haben dann noch einen coolen Cache geholt, der auf der anderen Straßenseite lag und der unter einem Hufeisen im Sand lang. An dem Hufeisen war ein Deckel befestigt und dieser wiederum gehörte zu einer Box, die im Sand vergraben lag, in der die große Cachedose war. Sehr gut gemachtes Teil.
Da die Gegend dort so toll und der Blick in die Weite atemberaubend war, wollte ich an dem Parklatz gern die Nacht verbringen. Schilder, dass das Campen dort verboten war, gab es keine. Also haben wir uns dort postiert. Als es dunkel wurde, bekam Flo langsam Angst. Bei jedem Auto, dass auf den Parkplatz einbog, hat er aus dem Vorhang gelinst. Irgendwann war ich so davon angestachelt, dass ich kein Auge zu gemacht habe und dementsprechend war die Nacht. Geschlafen hab ich wenig. Morgens haben wir beschlossen, in Zukunft definitiv nur noch dort zu campen, wo auch andre Camper sind und wir nicht mutterseelenallein im Nichts. Sehr guter Plan.

Heute morgen sind wir dann noch einmal auf den Berg losgelaufen und wollten noch einen zweiten Cache holen, der 1,5km vom Aussichtspunkt entfernt liegt. Wir hatten den gestern schon angepeilt, da war er uns aber zu weit. Wir zogen los durch die Wüste und es wurde heißer und heißer. Wir hatten uns vorgestellt, den "nur mal schnell zu holen", aber schnell war da nichts. Irgendwann kam ein Stacheldrahtzaun, der von der Straße bis ganz kurz vor den Abgrund ging und um den mussten wir herum. Da bekam ich als alter Höhenangsthase echt Muffen sausen. Aber es half nichts. Also drumrum klettern und nur nicht runterschauen, denn unten war der Canyon. Als wir das geschafft hatten ging es gefühlt noch unendlich weiter über Felsen und Wüste und Felsen. Hier bekamen wir tolle Formationen zu Gesicht, die wir bisher noch nicht gesehen hatten. Es gibt hier Sandschein mit zig Schichten, die alle ganz dünn aufeinander "geklebt" sind. Als der Akku des Navis drohte, den Geist aufzugeben, haben wir in einem Überhang den Cache entdeckt, sehr gut gemacht. Dort haben wir auch eine Geocoin hinterlassen, das musste an solch einem genialen Ort einfach sein. Wir haben dann erst mal im Schatten des Überhangs gerastet und uns ausgeruht. Der Rückweg war viel schneller, doch sehr heiß. Nach ca. 4 Meilen waren wir wieder am Auto und echt platt, aber um eine tolle Wanderung reicher.

Anschließend ging es weiter nach Page und zum Lake Powell selbst. Page ist eine kleine Stadt mitten in der Wüste am Colorado. An der Stelle wird durch den Glen Canyon Damm, der in den 50er Jahren gebaut wurde, der Colorado zu einem riesigen Stausee, dem Lake Powell aufgestaut. Der See wirkt in dieser Mondlandschaft sehr unwirklich und absolut deplatziert. Die Stadt Page besteht nur aus einem Walmart, ein paar Motels, einem Golfplatz und Restaurants und das wars, zumindest haben wir nicht mehr gesehen. 10 Meilen weiter haben wir den "Lone Rock" Strand angepeilt. Das ist ein Uferabschnitt des Lake Powells, an dem mitten im See ein einsamer Fels steht, der Lone Rock. Dort am Strand kann man einfach mit dem Camper reinfahren und direkt am Ufer campen. Das haben wir gemacht und es ist hier einfach nur genial. Direkt am Sandstrand, 5 m vom Wasser im Camper liegen, genial. Gerade tobt ein rechter Sandsturm und unser Bett ist, nachdem 5 Min das Fenster offen war, schon komplett eingesandet, aber so ist es eben. Cool ist es alle Mal und ausser ca. 8-10 Campern an dem riesigen Strand ist hier kein Mensch. Ein absoluter Geheimtipp und das für nichts. Angeblich kostet die Nacht 10 Dollar, aber bisher haben wir nichts gesehen, wo man man zahlen kann. Wollen hier 2 Nächte bleiben und ein wenig ausspannen, soweit der Camper nicht weggeweht wird. Zum Baden ist es leider noch zu kalt, es wird so ca. 20 Grad Lufttemperatur haben, aber das ist uns egal.

Nachts hat uns noch ein dicker Sandsturm überfallen, so dass wir echt Sorge hatten, dass das Womo umkippt, aber alles hat gehalten, auch wenn wir am Morgen die ganze Karre voller Sand hatten.

1 Kommentar:

  1. Wow, was für tolle Bilder! Ihr nehmt ja so ziemlich jedes Klima mit auf Eurer Reise, von eiskalt mit Schnee bis supersonnig und 20 °C...
    Ich wünsch Euch weiterhin einen tollen Urlaub und gute Reise!
    Ach ja, Flo, nächsten Dienstag würden wir wieder spielen...
    LG, Irene

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