Samstag, 23. April 2011

Zwischenstand unsere Reise

Nun ist knapp die Hälfte unsrer Reise vorbei und nun ist das Reisen
zum Tagesgeschäft geworden. Aber ganz anders als in Südamerika. Dort
waren wir immer unterwegs, um Strecke zu machen, dann Unterkunft
suchen, dann Essen organisieren. Das hat schon immer den Tag
ausgefüllt. Hier liegen die Prioritäten ganz anders. Die Etappen sind
kürzer und wir absolvieren sie immer, wenn Leo schläft. Das heißt wir
fahren nach dem Auschecken gegen 11 Uhr los, da ist auch Leo vom
vielen Hüpfen im Camper wieder müde und dann wird 2-4 Stunden meist
gefahren. Wenn Leo aufwacht (am besten niiiiicht anhalten), ist Essen
angesagt und toben oder was machen. Bei einer langen Etappe wird dann
gegen 17 Uhr weitergefahren, wenn er wieder platt ist:). Das hat sich
als bester Ablauf eingebürgert und klappt mittlerweile super.

Im Camper zu reisen war die beste Entscheidung und ist mit Kind
wirklich ideal. Das hat folgende Gründe:
1. Der Nachwuchs hat immer sein eigenes Bett, das er kennt.
2. Man musst nicht immer packen, packen, packen, was mit Kind ja ein
Vielfaches an Aufwand ist.
3. Man ist nicht ganz so eng beschränkt beim Gepäck, wie wenn man aus
dem Rucksack lebt (Stichwort: Windelpakete und Babynahrung!)
4. Man kann Kochen und Essen, wann und was man will.
5. Man fühlt sich im Schneckenhaus Camper wohlig und daheim, egal wo
man gerade ist.
6. Der Hygienestandard ist gesichert (Thema: "richtiges Wasser",
Flaschen auskochen ist leicht machbar,...)
7. Man hat ein klein wenig Luxus z. B. Dusche, Kühlschrank)
8. Man kann einfach stehenbleiben (und evtl. Schlafen), wenn man keine
Lust mehr hat und ist trotzdem angekommen.
So sind wir mittlerweile absolut begeistert, mit dem Camper zu reisen.
Das ist das erste Mal, dass wir das machen und wird sicher nicht das
letzte Mal sein.

Das Reisen auf die Weise ist sehr entspannt und sowohl wir als auch
Leo finden es super. Wir haben hier so viel Zeit für ihn wie nie
daheim und beschäftigen uns sehr viel mit ihm. Allerdings hat die
räumliche Beschränktheit auch zur Folge, dass man nie allein ist und
selten seine Ruhe hat. Erst wenn Leo im Bett ist, hat jeder Zeit für
sich und wir Zeit für uns. Das ist daheim zwar ähnlich, doch hier
fühlt sich die Zeit für einen selbst nach weniger an.

Nachdem am Anfang alles neu ist und sich die Abläufe erst einspielen
müssen, haben wir das nun gut geschafft. Nun kommt langsam die Phase,
wo es sich anfühlt als kommt die Erholung. Und so genießen wir nun den
zweiten Teil der Reise.

Die Tage fliegen so dahin und wenn das Handy keinen Wochentag oder
Datum anzeigen würde, wüssten wir es nicht, so "zeitlos" sind wir
geworden. Die Zeit spielt hier viel weniger Rolle als daheim. Wir
machen einfach, wonach uns ist und Leo darf mit. Auf ihn
schlaftechnisch Rücksicht zu nehmen hat sich hier null bewährt. Wenn
er müde ist, schläft er einfach, egal wo er dann ist. Ob in der Kraxe,
aufm Arm oder im Autositz, das ist egal. Immer wenn wir dachten, wir
bleiben noch 2 Std im Camper, bis er ausgeschlafen hat, hat er kein
Auge zugemacht. So war die Zeit vertrödelt und er erst dann müde, als
wir gehen wollten. Abends bleibt er länger auf wie daheim, weil er
viel wacher ist, doch dann fällt er irgendwann echt tot um und schläft
sogar beim Wickeln ein. Dafür schläft er im Gegensatz zu daheim nie
durch, da die Milch hier irgendwie komisch ist. Nun haben wir extra
schon die Kleinkindermilch (10 bis 36 Monate) gekauft und nix hat es
bracht. Naja, hier muss man morgens selten früh raus, daher schlafen
wir einfach aus und das Aufstehen ist egal.

Wir freuen uns sehr, dass dieser Blog neben unserer Dokumentation (zur
Erinnerung) viele fleißige Leser gefunden hat. Kommentare sind immer
sehr beliebt. Wenn wir uns mal einige Tage nicht melden, hat das immer
den Grund, dass wir wieder mal kein Netz haben. Auf den normalen
Campingplätzen gibt es überall mehr oder weniger gutes Wifi, doch da
wir ganz oft im Outback campen, weil es da am tollsten ist, haben wir
dort keine Anbindung. Unsere neugekaufte TMobile Karte hat sich leider
wenig bewährt, da sie selten geht.

An der Stelle schon mal einen lieben Dank an alle, die uns bei der
Hausarbeit unterstützen:
1. Blumenpfleger (Bettina, Heide, Veronika)
2. Posterlediger (Miri)
3. Rasenmäher (Thomas)

1 Kommentar:

  1. Freut mich, daß Euer Trip so toll läuft und mit Leo und dem Camper alles prima klappt!
    Bei den Blogs plus Bildern wird man schon neidisch..... *gleichFlugbuch*

    Was ich mich schon länger frage: Wie kriegt ihr den ganzen Sand immer wieder ausm Camper?!? Hat der nen Staubsauger oder fegt ihr? Muss ja langsam wirklich alles knirschen, nicht nur Susi's Zähne.... *g*
    Lg Miri

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