Samstag, 16. April 2011

Antelope Canyon

So haben wir am Donnerstag morgen beschlossen, dass dies unsere einzige Nacht am tollen Lonely Rock Beach des Lake Powell bleiben soll. Noch so eine Nacht war uns einfach zu anstrengend, zumal der Sand einfach überall war. Also haben wir eine Einkaufsrunde beim beliebten Walmart gestartet, den Kühlschrank gefüllt und sind Richtung Antelope Canyon gefahren. Dort wurde uns gesagt, dass der Canyon nur mit Führung betretbar war und die letzte hatte vor 30 Min angefangen. Da wir aber den Canyon unbedingt sehen wollten, war klar, dass wir noch einmal eine Nacht in Page bleiben werden. Also haben wir uns aufgemacht und sind wieder Richtung See gefahren, um uns einen weiteren Nachtplatz zu suchen. Auf dem Weg zum See sind wir in Page an einem Campingplatz vorbeigefahren, der in erster Linie praktisch auf dem Weg lag und nicht sehr spektakulär aussah. Ich habe gefragt, was die Nacht kostet und auch wenn wir uns gesagt hatten, dass wir nicht mehr als 10 USD pro Nacht zahlen wollen, hat die Aussicht auf eine ruhige Nacht dort gesiegt, denn dort schien es absolut windstill zu sein. So haben wir für 24 USD einen Full Hock Up Platz samt bestem Wifi bekommen und das direkt am hinteren ruhigen Ende des Platzes neben den roten Felsen. Nach einem kleinen Abendspaziergang mit tollem Cache haben wir den Abend noch zum Wäschewaschen genutzt und eine erholsame Nacht verlebt.

Am Freitag Morgen waren wir uns schnell einig, hier bleiben wir noch ne Nacht, denn es gefiel uns an dem Flecken Erde. Nachmittags sind wir dann noch einmal zum Lower Antilope Canyon gefahren und haben für horrende 52 USD insgesamt die geführte Tour für 15 Uhr gebucht. Auch wenn uns das Geld echt reute, der Canyon mit der Führung war jeden Cent wert. Der Eingang befindet sich in einem "Wash", das ist ein Flussbett, das nur dann Wasser führt, wenn es ca. 2 Mal im Monat regnet. Da der Untergrund überall sehr trocken und sandig ist, versickert das Wasser hier nicht im Boden, sondern fliesst in den sogenannten "Washs" zusammen und bildet dort einen reissenden Fluss. An den Stellen, wo sich solche Washs bilden können, wird überall vor "Flash Flood" gewarnt, da diese Blitzfluten bei Regen sehr schnell auftauchen können und dann so viel Wasser führen, dass sie sehr gefährlich sein können.

Der Lower Antelope Canyon befand sich genau in einem solchen trockenen Flussbett, das von außen sehr unspektakulär aussah. Beim Weiterlaufen ging in dem Flussbett plötzlich ein Spalt auf und man konnte in einen Canyon hinabsteigen. Der Canyon war zuerst ganz flach und wurde dann immer tiefer, bis er irgendwann 35 Meter hoch war. Der Weg war das Flussbett mit viel weichem Sand und man ging zum Teil durch ganz enge Stellen, um im Canyon entlangzugehen. Zudem gab es einige ungesicherte Leitern, die man hinabsteigen musste. An manchen Stellen hatte Flo mit Leo in der Kraxe seine große Mühe, um die engen Kurven zu kommen. Der Sandstein um einen herum hat ganz eigenartige, aber spektakuläre Formen in Form eines Schlotes angenommen. Diese Form von Canyon nennt man "SLOT Canyon", zu deutsch Schlitzschlucht. Durch das Sonnenlicht, das durch den Canyon kam, nimmt der Stein dort unglaubliche Farbgebungen an. Unser Guide hat uns die besten Stellen im Canyon gezeigt, wo wir auch die besten Bilder machen konnten.
Wir waren schlicht und einfach nur begeistert. Die Wanderung durch den Canyon dauerte ca. eine Stunde und hat uns sehr beeindruckt. Allerdings ist sie kein ungefährliches Unterfangen. So kamen in diesem Canyon 1997 11 Touristen ums Leben, die während einer Führung von einer Flash Flood überrascht wurden, die den Canyon 10 Meter hoch mit Wasser füllte. Ausgelöst wurde die Flut von einem entfernten Gewitter. Daraufhin wurde in dem Canyon ein Notausgang installiert und ein Frühwarnsystem eingerichtet.

Beeindruckt von der Tour haben wir abends noch auf dem Campingplatz gegrillt und draußen gegessen. Was für ein Traum.

Heute Morgen haben wir uns dann nach einem Outdoorfrühstück auf die Socken gemacht, den Camper wieder gepackt und sind weitergezogen. Unser nächstes Ziel war das Monument Valley in ca. 1,5 Stunden Entfernung.

2 Kommentare:

  1. Unglaublich faszinierend diese Formen und Farben! Das gibt neue Motive für Flo's Bürowand :-)

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  2. Ja, ich hab ausch schon überlegt wo ich die hin hängen könnte ... leider sind die Plätze schon fast alle belegt. Vielleicht muss ich ein paar austauschen.

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