Freitag, 22. April 2011

Wandern in den Canyonlands

Gestern haben wir uns gegen Mittag wieder auf die Socken gemacht und
sind nach einem Dump Richtung Elephant Hill gefahren. Dort kamen wir
schnell nicht mehr weiter, da dort nur Fahrzeuge bis maximal 21 Fuß
Länge zugelassen sind, wir haben aber 28. So haben wir uns auf einem
der Parkplätze am Squaw Flat Campground abgestellt und sind
losgelaufen. Die Richtung war Chesler Park. Es ging schnell steil auf
den Fels hoch und da Flo Kreuzschmerzen hatte, hab ich Leo in der
Kraxe getragen. Das ging gut, auch wenn man die 10kg am Rücken schon
merkt, vor allem wenn die rumhampeln und einem von Zeit zu Zeit die
Sporen geben:). Plötzlich tat sich eine enge Felsspalte auf und da
mussten wir durch. Da hätte ich am liebsten meine dicken
Leder-Bergschuh gehabt...aber mit viel Winden kam ich samt Kraxe
durch. Als die Strecke nur noch über Felsen ging und sogar ein Mini
Klettersteig in Sicht kam, durfte Leo zu Flo umsteigen, da er in
solchen Sachen sicherer und mutiger ist. Ich hab da schon genug mit
mir und meiner Höhenangst zu tun. Wir gingen höher und höher und der
Weg war blanker steiler Fels mit einer atemberaubenden Aussicht oben
auf die Needles. Diese Felsen sehen aus wie hochgestellte
aneinandergereihte Nadeln und haben diesem Teil des Nationalparks den
Namen gegeben. Der Abstieg war leichter, dass ich Leo wieder nehmen
konnte bis auf eine kleine Tragepassage, bei der wir die Kraxe über
den Fels wuchten mussten. Leo fand alles super und hat fröhlich
gesungen, was er nur tut, wenn er zufrieden ist. Weiter unten wurde
das Gelände flacher und ging dann am Schluss nochmal hoch über Felsen,
um zu unserem Camper zu kommen. Alles in allem eine sehr windige und
unglaublich tolle Tour mit traumhaften Wegen und Ausblicken, die uns
aber echt geschafft hat. Abends gab es noch ein paar Wraps und dann
hieß es schlafen.
Die Nacht war anstrengend, da es wieder sehr windig war und plötzlich
auch stark geregnet hat. Da Flo, wie immer, das Fenster hinter unseren
Köpfen offen hatte, hat die halbe Nacht das Rollo geklappert, was uns
wahnsinnig machte. So hat Flo das Rollo hochgemacht und das Klappern
war weg. Juhu, aber in der Früh hatten wir Unmengen an Sand im Bett.
:)
Nach dem Entsanden des Bettes und des Campers (es war aus Versehen
noch vorne ein Fenster offengeblieben) sind wir weitergefahren und
gegen Mittag (nach 1,5h Fahrt) in Moab angekommen. Moab ist ein Nest
mit 5.000 Einwohnern im Osten von Utah und normalerweise recht
chillig. Allerdings findet dort die Woche das Event des Jahres statt,
die Jeep Safari, und damit befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand.
Hier sind gerade Unmengen an Leuten, die alle riesige Jeeps mit
Monsterrädern dabei haben und mit diesen durch die Wüste heizen und
sogar Felsen beklettern. Die Suche nach einem Campground war schwer,
doch nun haben wir immerhin eine Nacht im KOA Campground, der Rest
wird sich zeigen. Nach der Ankunft haben wir erst mal unsre Vorräte
aufgefüllt und haben über den gutsortierten Supermarkt in Moab
gestaunt. Anschliessend waren wir in der Moab Brewery, die sogar ihr
eigenes Bier braut. Ein toller Laden mit leckerem Essen, der ein wenig
an ein Hardrockcafe erinnert. Hier gab ich die größten Zwiebelringe
gegessen, die ich jemals gesehen hatte. Leo hat für die ungesalzenen
Pommes geschwärmt. Das selbstgemachte, angeblich italienische Eis am
Ende war aber bis auf Erdbeere ein Flop. Egal, der Laden ist cool.
Dann ging's weiter, denn wir wollten noch eine Jeeptour für Freitag
buchen und sind bei Moab Adventures gelandet. Dort hieß es, alles sei
voll und nur evtl. am Samstag gäbe es eine Chance. So habe ich
immerhin dort die langgesuchten Tevas gefunden und da ich hier
Kinderschuhgrösse hab, waren die mit 50 USD spottbillig.
Die nächste Outdoorcompany, die wir angesteuert haben, war flexibler
und wir bekamen zwei Plätze im Hummer für morgen 11 Uhr. Leo darf am
Schoss sitzen, denn ein eigener Sitz macht für ihn keinen Sinn. So
können wir die Unebenheiten ausgleichen und er hockt vorne eng im
Tragetuch. Das hat sich bei so was schon bewährt.
Nun freuen wie uns auf den Trip morgen.

1 Kommentar:

  1. Eure Reise ist ja wirklich spannend geschildert
    und es macht Spass die Blogs zu lesen. Da gebt ihr
    euch ja auch echt viel Mühe- ganz großes Lob !
    Wir waren gestern Bärlauch sammeln am Spielberg
    und anschließend haben wir vom gelben Berg ( ganz
    alleine !) die Aussicht in's Frankenländle genossen. Unterwegs waren wir mit unserem schnuckeligen Golf Cabrio. Also ihr seht " Old
    Germany " ist auch nicht schlecht! Weiter viel
    Spaß und viele Entdeckungen und gute Erfahrungen
    wünscht euch
    Uwe

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