Sonntag, 8. Mai 2011

Im Zion Nationalpark angekommen

Gestern ist Flo um sieben Uhr aufgestanden und hat Leo gefüttert und so haben wir gleich die frühe Stunde genutzt, einmal eher in die Gänge zu kommen. Und siehe da, wir saßen doch prompt um 8.15 Uhr im Auto Richtung Zion Nationalpark. Kaum zu glauben, aber das ging. Leo war noch unausgeschlafen und hat die Fahrt noch mal zum Schlafen genutzt und wir die 2 Std, um zum Park durch österreichisch anmutende Landschaft zu kommen. Kurz vor dem Park wurden wir per Schild darüber informiert, dass Fahrzeuge unsrer Größe im Tunnel, durch den die Parkstrasse geht, eskortiert werden müssen. Das klangt ja aufregend.
Am Eingang durften wir 15 USD dafür löhnen und bekamen einen Zettel für die Windschutzscheibe. Kurz vor dem Tunnel bildete sich schon eine Schlange hinter einem anderen RV, die schnell durchfahren durfte. Wir wurden wieder angehalten und die Papiere gecheckt, dann von dem netten Herren eingewiesen.
Der ca. 3km lange Tunnel vor uns war aus den 30er Jahren, als die Autos noch klein waren und damit zu eng für uns und andre Fahrzeuge gleichzeitig. So wurde der Tunnel für den Gegenverkehr gesperrt, als wir kamen und wir durften in der Mitte mit maximal 25 Meilen durchschleichen. Schneller wollte Flo auch gar nicht fahren, denn die Roehre war wirklich erschreckend eng für unser riesiges Gefährt. Zudem war es stockdunkel und ein Ende lang nicht in Sicht. Aber Flo hat die Aufgabe bestens gemeistert und ist auch die anschließenden knallengen Serpentinen gut durchfahren. Die Strasse an sich war ein echter Traum durch eine unglaubliche Schluchtenwelt mit riesigen hohen Felswänden, die man kaum mit den Augen auf einmal erfassen konnte. Am Ende der Straße sind wir wieder einmal im Besucherzentrum gelandet und haben uns über die Touren schlau gemacht. Da die Amerikaner nicht die großen Wanderer sind und schon gar nicht mit Kind. Sie trauen uns immer kaum mehr zu als den einen obligatorischen geteerten Rollstuhlweg von 800 Meter. Naja. Da der Park schon beim Besucherzentrum von Touristenströmen übervölkert war, war uns schnell klar, warum es hier wieder ein Shuttlebussystem gibt. Alle haben uns unterwegs berichtet, dass der Zion Park der tollste aller Nationalparks ist. Uns schien in jedem Fall, dass er auch der vollste ist, zumal er von Las Vegas aus in ein paar Stunden erreichbar ist.
Der Bus brachte uns zur Zion Lodge, von welcher aus wir die Wanderung zu den Emerald Pools starteten. Es war sehr warm, aber der Himmel auch schon ganz schön duster und dass noch ein Unwetter in Sicht war, war schon zu erwarten. Wir sind mit 3 Millionen anderen Leuten losgestiefelt und sind zum ersten Pool aufgestiegen. Wir haben gar nicht gemerkt, dass wir schon an Ziel waren, weil das Highlight auf der Ebene waren 3 Wasserfälle, die von oben auf unsere Ebene herabgestützt sind. Die Leute, die entgegenkamen waren zum Teil ganz schön nass, aber wir haben es halbwegs trocken geschafft. Die Hinter uns haben sich solch einen Duscher geholt, dass sie patschnass waren. Glück gehabt. Im Vorbeigehen haben wir noch die Wasserlache gesehen, die wohl den Lower Pool bildete, aber gecheckt haben wir es erst weiter oben, als wir das Schild sahen.
Naja, so sehenswert war die Sehenswürdigkeit dann doch nicht. Dann ging es stetig bergauf bis zum mittleren Pool und nochmal weiter zum oberen. Oben angekommen waren ca. 30 Leute gesessen, so dass wir ganz schnell wieder geflüchtet sind. Mit Ruhe und Idylle in den Bergen hatte das nichts zu tun. Der mittlere Pool war recht leer und so haben wir dort Pause gemacht. Den Rückweg haben wir dann über den Kajenta Trail gemacht und haben dann auch etwas beschleunigt, da der Himmel immer schwärzer wurde. Naja, wir haben es gerade noch bis unten geschafft bis der Regen anfing. Der Trip insgesamt war nicht so der Hit, vor allem viel zu voll, aber wir haben die Strecke mit ca. 5 km locker geschafft. Die Landschaft ist dort ein wenig so wie in den Alpen ein Gebirgsfluss, der sich durch ein steiles Tal schlängelt. Da es so etwas hier kaum gibt (da viel wüstiges Gebiet) wird das wohl als Highlight angesehen.
Auf dem Rückweg haben wir uns einen Platz im Campground Zioncamp im Ort Springdale gemietet.
Der Campground liegt direkt neben dem Campground im Park nur durch den Virgin River getrennt. Der Fluss ist grad übervoll mit Wasser und sehr reissend, was wir gut beobachten können, da unser Camper nur 50m vom Fluss weg steht. Gestern haben wir noch einen Spaziergang zum Fluss gemacht und dabei wieder die tollen Riesencamper bestaunt, die uns wirklich faszinieren.
Heute Nacht hat es dann die ganze Nacht sehr stark geregnet und der Fluss ist weiter angeschwollen. Nachdem es dann auch heute früh noch wie aus Kübeln geschüttet hat, haben wir beschlossen, einen faulen Campertag einzulegen und erst morgen wieder in den Park zu fahren. Das war eine gute Entscheidung, denn hier regnet und graupelt es grad abwechselnd und so haben wir wenigstens Wifi und Flo kann arbeiten. Zum Frühstück gab es übrigens heute Pfannkuchen und die waren so was von lecker!

Ach ja: neben uns steht ein rotes fahrendes Hotel. So was hab ich noch nie gesehen. Das ist ein Bus mit vorne ca. 26 Sitzen und dahinter 26 kleine Fenster auf 3 Stockwerken, die jeweils eine Schlafkoje beinhalten. Kommt aus Paderborn, der Bus. Wie man das auf einer Reise aushalten kann, auf ca. gefühlten 1,5 qm zu schlafen ist mir ein Rätsel, aber jeder wie er will.

3 Kommentare:

  1. Schlafkoje ist noch sehr positiv.
    Das ist eigentlich ein kleiner Vorgeschmack für die Ewigkeit.
    Da habt ihr es ja wirklich sehr luxeriös dagegen.
    Meine Lieben, ich wünsche euch noch ein paar schöne Tage und gute Erfahrungen in Las Vegas.
    bis zum nächenmal - alles Liebe - Mama-

    AntwortenLöschen
  2. Also wenn ihr wieder einmal so ein "Tunnelerlebnis" sucht,braucht ihr nicht unbedingt
    in die USA. Auf der Insel Hvar/Kroatien gibt es etwas ganz ähnliches! Inzwischen ist der Tunnel durch eine Ampel geregelt aber das unangenehme Gefühl bleibt. Beim ersten Mal hatten wir so ungefähr acht Stunden Anreise hinter uns-Horror!!
    Schöne Tage noch
    Uwe

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Ihr drei Weltreisenden,

    nun hab ich auch mal in Euren Reiseberichten gestöbert - den März und ein Stückchen April hab ich schon gelesen ;-) und dann lieber mit den ersten 200 Fotos weitergemacht. Es scheint Euch gut zu gehen und Leo ist der Star, nicht wahr?
    ..naja, ich würd ihn ja auch glatt adoptieren :-)
    Ihr Globetrotter, ich freu mich schon darauf, wenn ich Eure Geschichten wieder live hören darf und schau mal, wann ich weiter lesen kann.

    Lasst es Euch gut gehen;
    Gerti

    AntwortenLöschen