Freitag, 6. Mai 2011

Grand Staircase-Escalante National Monument

Vorgestern Mittag sind wir weiter gefahren in Richtung Westen und nach einer Stunde Fahrt am Grand Staircase/Escalante National Monument angekommen. Dieses Naturschutzgebiet ist erst 1996 ausgerufen worden und mit 7.689 Quadratkilometern der größte Nationalpark der USA. Das Monument ist geologisch dreigeteilt. Von Osten her kommend trifft man zuerst auf die Escalante Canyons, eine Gegend die durch ganz wenig Wasser im Laufe der Jahrmillionen geschaffen wurde. Hier befinden sich einige der schönsten Slot Canyons weltweit. Daran schliesst sich das Kaiparowits Plateau an, die trockenste und unwirklichste Region des Monuments. Weiter im Westen trifft man auf den Grand Staircase, einer Schichtstufenlandschaft, welche die nach Norden aufsteigende "große Treppe" bildet. Geprägt ist das Gebiet durch den Paria River mit seinen vielen Zufluessen, der die Landschaft vielfach durchtrennt.
In Boulder angekommen sind wir zuerst einen Teil des Burr Trails gefahren, der die ersten 30 Meilen aus geteerter Straße besteht und anschließend in einer Schotterstrasse (für uns unbefahrbar) zum oberen Zipfel des Lake Powell fuehrt. Nach wenigen Meilen kommt man in de Long Canyon, an dessen "Boden" man entlang durchfährt. Der Canyon ist geprägt von korallenfarbigem löchrigem Fels und viel Grün, wobei diese Farbkombination bizarr erscheint.
Leider haben wir erst später erfahren, dass man von dort aus eine kleine Wander-Runde in einen engen, aber sehr interessanten Canyon hätte machen können.
Anschliessend sind wir nach Boulder zurückgefahren und Richtung Escalante weiter. Auf der Strecke haben wir im Kiva Kaffeehouse Station gemacht. Ein tolles Holzhaus mit traumhaftem Blick über die Schlucht und seine Oase bot sich uns. Da es in den USA kaum Restsurants oder Cafés mit Charme zu geben scheint, bildete dieses hier eine echte Ausnahme. Nach Omlett mit Spargel und Spinat gabs noch einen phantastischen Schokokuchen. Der war selbst gebacken, ohne Mehl und Nüsse und endlich mal nicht süß und pampig. Ich hab gleich 2 Stuecke davon gegessen, so lecker war er.

Nachdem wir Escalante angekommen waren, sind wir erst einmal ins Visitor Center gegangen, um uns schlau zu machen, was wir hier so machen koennen. Die Dame dort hatte wenig Ahnung und hat uns einen Plan gegeben. Immerhin haben wir erfahren, dass wir die Holy-in-the-rock-Road mit unsrem RV nicht fahren können. Damit war schnell klar, dass wir dann eine Tour über eine Agentur buchen müssen oder einen Jeep leihen müssen. Als erstes haben wir eine Agentur angesteuert, doch dort wurden wir schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. Die Slot Canyons hier sind alle nur mit Kletterausruestung bekletterbar und erst für Kinder ab 7 Jahren geeignet, sehr schade, wo wir doch solche Fans von Slot Canyons geworden sind. Mit der Meinung waren sich zwei Guides und ein Teilnehmer einig, dass wir das mit Leo vergessen konnten. So haben wir uns erst mal einen Platz im Petrified Forest State Park gesichert und dort eine ruhige Nacht verbracht. Der Park enthaelt viele versteinerte Bäume, die auf einer Wanderung zu sehen sind. Der Campground selbst liegt wunderschön am Wide Hollow Reservoir, einem tollen grünen aufgestauten See, in dem man im Sommer sogar Baden kann. Nachdem bisher das Wetter ja immer recht frisch war, haben wir nun ca. 25 Grad und man kann endlich auch einmal draußen essen.
So haben wir gestern in der Sonne gefrühstückt und sind danach zu einer Wanderung aufgebrochen. Der Weg beginnt direkt am Campground und führt schnell nach oben auf eine eher unspektakulaere grüne Ebene, die mit schwarzen Lavasteinen versehen ist. Nach einer Weile zweigt ein weiterer Weg ab, der Sleeping Rainbow Trail und dort konnten wir ueberall die versteinerten Bäume am Wegesrand bestaunen. Sie schimmern in den wildesten Farben von lila ueber rot und orange hin zu braun, gelb und weiß. Wir waren fasziniert von diesen Schmuckstuecken, zumal die Baeume noch eine ganz normale holzige Rinde haben, innen aber Stein sind. Solch ein Meisterwerk der Natur. Solche Bäume entstehen, wenn Flüsse, die zu früherer Zeit an der Stelle waren, über die Ufer treten und dann Baumstämme mitreissen. Wenn das Wasser wieder zurück geht, bleiben die Stämme unter Schlamm begraben und werden konserviert. Hier gab es später noch einen Vulkanausbruch, der dafür gesorgt hat, dass verschiedene Stoffe in den Untergrund diffundiert sind und somit die Stämme in den verschiedenen Farben zu Stein werden ließen. 
Der Weg war wirklich knackig, da er sehr steil und steinig war und schwer mit großem Gewicht auf dem Rücken zu steigen. Aber wir haben uns trotz brennender Sonne durchgebissen und haben auf dem Rückweg sogar noch einen Cache gefunden und eine Münze ausgesetzt. Alles in allem eine tolle Tour mit sehr interessanten Fundstücken. Da der Abend dann schön warm war, konnten wir von den Nachbarn noch Gesang und Banjomusik geniessen. So kann man Urlaub aushalten. 


Heute früh wollen wir dann weiterfahren und das in Richtung Cannonville, da dort unsere Ersatzkamera am KOA Campground ankommen sollte.....

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